Marlborough – Mackay

Heute war der Wettergott den ganzen Tag gnädig. Bei schönstem Sonnenschein haben wir wunderbare Strände gesehen und sind direkt am Meer entlang weiter Richtung Norden gefahren. Das Great Barrier Reef haben wir inzwischen erreicht. Die Temperaturen steigen wieder und es wird langsam tropisch.

Palmen mit Kokosnüssen, Bananen und weitere tropische Pflanzen stehen jetzt am Straßenrand und auf den Feldern.

Natürlich haben wir auch tolle Strände entdeckt, völlig ohne Menschen und zum Baden wie geschaffen. Warum kein Mensch am Strand war wurde uns dann bei diesem Schild klar:

An diesem Strand kommt alles zusammen. Quallen, Krokodile, Strömungen und was sonst noch nicht besonders gut für Menschen ist. Schade!

An einem Strand haben wir es sogar mit dem Motorrad bis fast ans Wasser geschafft, aber wegen diesem Schild nur fast?.

Tannum Sands – Marlborough

Das Wetter ist aktuell nicht so besonders stabil. Der bedeckte Himmel lässt nur selten die Sonne durch und die Regenschauer nehmen zu. Ist aber warmer Regen?. Also fahren wir einfach Richtung Sonne weiter nach Norden. Damit wir nicht nur Freeway fahren sind wir immer wieder auf die bereits erwähnten Tourist Routes abgebogen.

Geschafft haben wir es an diesem Tag bis Marlborough, einem kleinen Ort mit 20 Häusern und zwei Motels. Im besseren der beiden Motels haben wir dann auch ein Zimmer genommen, einfach aber sauber. Zumindest die letzten 60 Km sind wir trocken geblieben. Fotos sind auf der GoPro, die ist wasserdicht.

Bundaberg – Gladestone – Tannum Sands

Nach dem Besuch in Bundaberg ging es weiter Richtung Norden, immer an der Küste entlang. Unterwegs sind wir noch an einer Schildkröten-aufzuchtstation vorbeigekommen, leider endet die Zeit Brutzeit schon Ende April.

Als Tagesziel hatten wir uns Gladestone gesetzt, aber dort angekommen haben wir festgestellt, dass Gladestone eine absolut hässlich Hafenstadt ist. Es stinkt nach Kohle die hier verschifft wird und alles wirkt ziemlich heruntergekommen. Hier wollten wir nicht bleiben.

Auf dem Weg nach Gladestone waren wir an schönen kleinen Orten vorbei gefahren, also zurück aufs Motorrad und 25 Km zurück nach Tannum Sands. Hier haben wir eine dann einen Campground bzw. eine Cabin direkt am Meer gefunden. Schön ruhig und mit Palmen bewachsen.

Hervey Bay – Bundaberg

Von Hervey Bay ging es nach Bundaberg. Ziel war die Bundaberg Rum Destillery, die aus dem in Australien angebauten Zuckerrohr einen dunklen Rum herstellt.

Auf dem Weg nach Bundaberg kamen wir an einem Reptilienzoo vorbei, der ein Salzwasserkrokodil von über vier Meter hat. Natürlich wollten wir uns das ansehen. Die Fütterung war echt die Show. Dem Pfleger fehlt übrigens bereits ein Daumen …

Da wir erst am späten Nachmittag in Bundaberg angekommen sind blieben wir letztendlich zwei Tage. Abends ging es dann in das einzige in der Nähe liegende Bistro mit Bar um etwas zu futtern. Wie der Zufall so spielt, haben wir auch gleich einige interessante Leute kennengelernt. Das Bistro mit angeschlossener Spielhölle ist gleichzeitig auch Sponsor der Bundaberg Panthers, einer AFL-Mannschaft. Schnell wurden wir mit einem Spieler und seiner Frau warm, anschließend kamen noch
der Headcoach und ein weiterer Betreuer hinzu. Das Ende vom Lied: Bernd hat ein Trikot und ich eine Mütze von dem Spieler geschenkt bekommen.

Von dort aus sind wir dann mit dem Coach und einigen anderen Leuten in einen Club umgezogen der tatsächlich bis zum Morgen offen hat. In Australien nicht selbstverständlich!

Um 24:00 Uhr habe ich übrigens eine vielstimmiges Ständchen bekommen, den ich habe ja am 7. Mai Geburtstag! Irgendwann zwischen 2:00 und 3:00 Uhr sind wir dann mit der Taxe zurück zum Campground.

Haben dann auch etwas länger geschlafen und haben dann die Besichtigung der Destille verpasst. Machte aber nichts, bei einem Eintrittspreis von mehr als 30 Dollar und Fotoverbot vielleicht sogar ganz gut. Eingekauft haben wir aber im angeschlossenen Shop trotzdem.

Fraser Island

Wie gestern ja schon angekündigt haben wir heute den gebuchten Ausflug mit dem Allrad nach Fraser Island gemacht. Mit dem Fahrer waren wir zu 4, neben uns war noch Florian, ein 26-jähriger Deutscher Backpacker, mit an Board. Und der Ausflug hat sich gelohnt!

Fraser Island ist die größte Sandinsel der Welt und ist seit einigen Jahren UNESCO-Weltnaturerbe. Trotzdem darf man den über 57 Km langen Strand befahren, der Strand ist sogar ein offizieller Freeway! Was in Deutschland oder Europa undenkbar ist: Der Strand ist gleichzeitig Landebahn für die zahlreichen einmotorigen Flugzeuge! Man muss also nicht nur auf den Gegenverkehr achten sondern auch ab und an nach oben schauen.

Mit der Fähre ging es von Hervey Bay also rüber nach Fraser Island auf die dem Festland zugewandte Seite. Der Wettergott meinte es gut mit mir, die See war ruhig und das Frühstück blieb da wo es hingehört. Mit dem V8-Toyota ging es dann erst einmal quer durch die Insel auf die Seeseite.

Bei der Durchquerung der Insel wurde uns dann auch schnell klar, warum hier nur 4WD-Fahrzeuge zugelassen sind. Nix Straße, reine Sandpiste quer durch den Rainforest. Der Sand ist so tief und weich das ohne Allrad hier nichts geht. Erste Station war die Central Station mitten auf der Insel.
Auf Fraser Island gibt es keinerlei Infrastruktur, wer hier lebt muss alles mit der Fähre vom Festland holen. Strom, Wasser, Lebensmittel, alles muss selbst besorgt oder produziert werden. Deshalb leben hier auch nur einige wenige Menschen dauerhaft, darunter die kleine Besetzung der in Australien
üblichen Polizeistation. Übrigens werden am Strand auch Geschwindigkeitsmessungen durchgeführt, scheint den Australiern sehr am Herzen zu liegen.

Nachdem wir die Insel durchquert haben ging es auf der Meerseite auf den scheinbar endlosen Strand. Die nächste Station war das Schiffswrack der „Maheno“, einem ehemaligen Luxusliner der im Jahr 1935 auf Grund lief. Heute sind allerdings nur noch die oberen Decks zu sehen.

Das Meer und der Strand sind wunderschön und laden direkt zum baden ein. Sollte man aber tunlichst unterlassen, den hier wimmelt es von Tigerhaien!

Weiter ging die Fahrt nach „Indian Head“, einer Felsformation nordöstlich vom Wrack der „Maheno“. Für den mühsamen Aufstieg wird man mit einem tollen Ausblick belohnt. Zur richtigen Jahreszeit kann man von hier aus Wale beobachten, leider nicht zu unserer Reisezeit.

Nun wollten wir aber doch baden gehen. Dafür war das nächste Ziel bestens geeignet. Es ging zu den „Champagne Pools“. Dies ist die einzige Stelle, an der man auf der Seeseite gefahrlos baden kann. Durch eine Felssperre geschützt gibt es hier zwei natürliche Becken die an Whirlpools erinnern. Gefüllt werden die Becken nur durch Brecher die über die Felsen kommen. Rein in die Badehose und ab ins Wasser. Überraschend warm und sehr angenehm.

Anschließend gab es erst einmal Mittagessen in Form von Sandwiches und Bier. Von den „Champagne Pools“ ging es dann wieder über den Strand zum „Eli Creek“. Eli Creek ist ein Bach, der vier Millionen Liter Trinkwasser pro Stunde in den Pazifik führt. Auf seinem kurzen Weg von nur 5 Km von der Quelle bis zum Meer ist er ein beliebtes Ziel zum Picknick und auch zum schwimmen. Das Wasser ist allerdings mehr als erfrischend.

Auf dem Weg zum „Eli Creek“ hatten wir das große Glück einen der vielen hier lebenden Dingos in freier Wildbahn zu sehen. Ist auch nicht jedem Besucher vergönnt!

Am tollsten fand ich jedoch den „Lake McKenzie“ einen reinen Regenwassersee im inneren der Insel. Ein Traum! Weißer Strand und tiefblaues absolut klares Wasser machen den 1.200 Meter langen und 900 Meter breiten See zu einem echten Highlight. Das wir die Badehose noch mal ausgepackt haben ist natürlich klar!

Leider ging der Tag viel zu schnell vorbei und wir mussten zurück zur Fähre, aber der Ausflug hat sich wirklich gelohnt!

Beerwah – Hervey Bay

Nach dem Tag im Australia Zoo von Steve Irwin ging es wieder Richtung Nordost, direkt zum Meer um weiter an der Sunshine Coast zu fahren. Nicht auf direktem Weg vielmehr haben wir wieder ausgiebig die Tourist Route genutzt. Tolle kleine Straßen die durch wunderschöne Landschaften führen und wenig befahren sind. Immer wieder kommen Hinweise auf Aussichtspunkte (Lookout), Ausstellungen oder Museen. Auch die Temperatur steigt weiter, liegt bei angenehmen 24 Grad und leichtem Wind.

Gestern waren wir ja bei einer Australischen Friteuse, bei genauerer Betrachtung mit ernüchterndem Ergebnis. Bernds Haare sind – trotz Maschinenschnitt – an den Seiten unterschiedlich lang und bei mir sehen die Übergänge von den Seiten zur Kopfmitte ziemlich merkwürdig aus. Deshalb gibts in Deutschland eine Ausbildung! Bis wir zurück sind dürften die gröbsten Schnitzer raus sein und dann geht es zu einem vernünftigen Putzer.

Hervey Bay liegt direkt gegenüber von Frazer Island, der größten Sandinsel der Welt und UNESCO-Weltkulturerbe. Für Freitag haben wir einen Tagesausflug mit dem Allrad gebucht. Freu!

Yamba – Brisbane – Beerwah

Von der Gold Coast geht unsere Reise weiter Richtung Sunshine Coast, oberhalb von Brisbane. Erstes Ziel ist Beerwah, dem Sitz des Australian Zoo.Be kannt ist der Zoo vor allen Dingen durch seinen Gründer, dem inzwischen leider verstorbenen Steve Irwin, besser bekannt als Crocodile Hunter.

Und es lohnt sich wirklich! Was die Tiere hier an Platz haben ist unglaublich. In dieser Größenordnung habe ich das noch nie gesehen. Die gesamte Australische Tierwelt ist vorhanden. Ob Koalas, Kangaroos, Wombats, Dingos oder natürlich Salz- und Süßwasserkrokodile, alles da. Schlangen aus allen Regionen Australiens und der Welt. Dazu einen Asiatischen und einen Afrikanischen Teil mit Pandas oder Giraffen.

Die Krokodilshow ist echt der Hammer, mit nur 5 Metern ist das noch ein kleines Exemplar. Derzeit sind die Krokodile ziemlich angriffslustig da in fast allen Gehegen Eier liegen.

Insgesamt sollte man diesen Zoo gesehen haben!

Anschließend sind wir dann in Beerwah noch zum Friseur, die Matte juckte und unter dem Helm kommt man schnell ins schwitzen.

Sydney – Hallidays Point

Der Kellner im Restaurant unseres Motels hatte uns empfohlen, Sydney möglichst früh zu verlassen bevor der Berufsverkehr richtig einsetzt. Gute Empfehlung – denn als wir kurz vor 8:00 Uhr Richtung Newcastle die Stadt verlassen wollten wurde der Verkehr dichter und dichter. Sind aber trotzdem relativ zügig in ruhigere Gegenden gekommen. Überwiegend direkt der Küstenlinie folgend ging es Richtung Newcastle. Wenn man den Schildern mit der Aufschrift „Tourist Route“ folgt landet man automatisch an den schönsten Stellen. Sehr praktisch denn das Navi rechnet nur den schnellsten Weg von A nach B.
Unterwegs sind wir am National Motorcycle Museum in Nabiac vorbei gekommen. In drei großen Hallen kann man alte Schätzchen, skurrile Eigenbauten und auch Maschinen aus den 70, 80 und 90 Jahren bewundern. Kleines Museum aber liebevoll gemacht.
Die Belohnung für die kleinen Umwege über die Tourist Route sind traumhafte Strände die absolut ohne Menschen sind. Bei einer Küstenlänge von über 36.000 Km und nur 22 Mio. Einwohnern allerdings auch kein Wunder. Wirklich eine Landschaft zum erholen und abschalten.

Yass – Sydney

Nachdem wir gestern unsere Klamotten mit Hilfe des Backofens getrocknet hatten war der Blick aus dem Fenster das Erste nach dem Aufstehen. Immer noch Wolken und Regenschauer. Übrigens trocknen Schuhe und Handschuhe am besten bei 120 Grad Unterhitze und offener Ofentür.
Aber wir wollten ja weiter nach Sydney, vielleicht sah es ja nach dem Frühstück schon besser aus. Zumindest wurde der Regen weniger und auch die Sonne schaffte hin und wieder den Durchbruch. Zwischen zwei Schauern sind wir dann los.

Nach 100 Km wurde es dann auch besser, die Regenschauer wurden weniger und 150 Km vor Sydney war dann nur noch strahlend blauer Himmel zu sehen. Der Verkehr wurde immer dichter, auf bis zu 8 Fahrtspuren je Richtung ging es in die City. Das für die Nutzung von Tunneln und Straßen Mautpflicht besteht haben wir – wie auch in den anderen Großstädten schon – ignoriert. Es wird halt nicht mehr in Bar kassiert sondern elektronisch und mit unseren Nummernschildern können die ohnehin nichts anfangen. Übrigens dürfen Motorräder die separate Bus- und Taxenspur benutzen, sehr komfortabel.

Es ist ja eigentlich nur eine schnöde Stahlbrücke, trotzdem ist es schon cool über diese Brücke zu fahren. Auf der außen liegenden Spur konnte man schon dasalte Hafenviertel „The Rocks“ und die berühmte Oper sehen.

Ungefähr 25 Km vom Zentrum entfernt haben wir dann auch ein Motel mit vernünftigem Parkplatz gefunden. Unter die Dusche, umziehen und ab ging es am späten Nachmittag mit dem Taxi direkt zurück in die City.

Wie jeder Tourist haben wir erst mal wie die Blöden Fotos gemacht. Unsere Selfies sind dabei sicher noch Verbesserungswürdig. Direkt unterhalb der Harbour Bridge haben wir dann auch gegessen. Aber wie das so ist im Touristenviertel: Große Teller, nichts drauf. Zumindest die Flasche Australischer Rotwein konnte man gut trinken.

Da wir ohnehin direkt an der Harbour Bridge waren kam dann Bernd auf die glorreiche Idee auf die andere Seite zu laufen. Dort gibt es so ein „Little Chinatown“ mit mit Bars, kleinen Restaurants und Kneipen.

War ein anstrengender Spaziergang, hat sich aber gelohnt. Auf der anderen Seite fanden wir auch schnell einen Thai der für kleines Geld tolle Sachen im Angebot hatte. Überhaupt ist es mit dem Essen so eine Sache. Jamie Olivers sind in Australien wirklich rar und weiße Bohnen mit Tomatensoße auf Toastbrot ist nicht unsere Welt.

Völlig erledigt ging es dann zurück ins Motel. Am nächsten Tag sind wir dann mit dem Bus wieder zurück in die City. Mit der City-Fähre haben wir dann zum Taranga Zoo übergesetzt. Der Zoo ist an einem Hang angelegt und von der Fähre führt eine Seilbahn auf den Berg. Ein schöner Zoo der die Tierwelt Australiens darstellt, inklusiv Schlangen und anderem Getier. Nur ein Salzwasserkrokodil fehlt.

Nach dem Zoobesuch ging es mit der Fähre wieder zurück in die City. Hier haben wir dann noch einen ausgedehnten Bummel durch die Häuserschluchten gemacht. Die Menschen in Sydney kann man in zwei Kategorien einteilen: Der eine Teil rennt und telefoniert, der andere Teil steht rum und telefoniert. Die wirken irgendwie alle gehetzt und gestresst. Immer busy.

Unter anderem haben wir dann auch für Bernds Mobiltelefon eine neue Speicherkarte gekauft, die in Coober Pedy gekaufte hatte nämlich den Geist aufgegeben. Leider mit mehr als 700 Bildern drauf?. Hoffentlich bekomme ich das Zuhause wieder hin.